Presseberichte

einige Ausschnitte aus Presseberichten

Laudatio von Dr. Mario Cervino, Galerist Augsburg, vom 23.10.2008

Ein Genuss für Auge und Seele sind die Plastiken von Roland Bögner. Ein etablierter Keramiker der aus der Region kommt, sich aber auch national und international einen Namen gemacht hat.

Dieser Großmeister der Keramik wurde in Günzburg geboren.

1992, nach einer künstlerischen Fortbildung bei Prof. Malke hat Roland Bögner seinen bürgerlichen Beruf abgelegt und wurde freischaffender Künstler mit Schwerpunkt Keramik.

Es folgte eine sehr intensive und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Ulmer Bildhauer Helmut Friedrich Schäffenacker. Die Raku Technik kam 1993 in sein Repertoire. Roland Bögner hat eine sehr aktive und erfolgreiche Laufbahn vorzuweisen. Neben zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland kann er stolz auf viele private und öffentliche Ankäufe sowie auf zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum zurückblicken, wie z.B. das Millenniums-Tor in Offingen, eine Zusammenarbeit mit dem international renommierten Künstler Sandor Keczkemeti, oder die Gestaltung der Fassade und der Innenräume des Hotels Römer in Günzburg, eine im Sinne Hundertwasser äußerst gelungene Bereicherung der Architektur, um nur einige zu nennen.

Wer die Baukeramik des Künstlers noch nicht kennt, der sei an dieser Stelle aufgefordert sich die Zeit hierfür zu nehmen. Sie werden das lebensbejahende Gefühl spüren, das Ihnen seine Arbeiten in ihrer gekonnt harmonischen Verspieltheit vermitteln und wie sehr die äußerst originelle Gestaltung sowie der vitale Instinkt für Ästhetik besticht und vermag Lebensqualität zu steigern. Ich würde mich nicht wundern, wenn auch Sie, sehr geehrte Damen und Herren mit einem „Wow… das wär auch meins“ reagieren (das war zumindest meine Reaktion bei der ersten Begegnung).

Nun, was den Künstler Roland Bögner ausmacht ist eine nebst grundlegender Beherrschung des handwerklichen Könnens, die konzentrierte Kreativität und grenzenlose Neugierde. Obwohl er ein alter Hase in seinem Beruf ist, einer der alle Tricks und Kniffe kennt und beherrscht, ist er unermüdlich auf der Suche nach Neuem, probiert ständig neue Techniken aus, feilt an den alten experimentiert mit neuen, von ihm ausgedachten und erfundenen Glasurrezepten.

Inspiriert von Marc Chagall, Gustav Klimt, Friedrich Hundertwasser und vielleicht auch Salvador Dali, zog es ihn hin zu einer gegenständlichen Gestaltung mit Tiefe und Ausdruck. Er hält nichts, wie er selbst sagt „von Darstellungen denen Bedeutung der Betrachter erst entzerren muss“.

Was ist das Besondere an den Arbeiten von Roland Bögner? Sie sind vor allem von bestechender Schönheit, die den oft grauen Alltag vergessen lassen. Sie sind anrührend märchenhaft in ihrer Verschwenderischen Ornamentik, sie sind zart verspielt und rätselhaft und zugleich von hoher narrativer Kraft.

Kaum etwas in seinem Schaffen ist den Gesetzen der strengen Logik unterworfen. Er ist ein Sensualist, der großzügig mit Form und Farbe umgeht, einer der von minimalistischem Reduktionismus nicht viel hält.

Selbst wenn er seine Plastiken nicht graphisch und malerisch bereichert, selbst wenn die Oberflächenstruktur nur aus Glasur und Craquele` besteht, versucht Roland Bögner die Zufälligkeit des RAKU-Brands so zu steuern, dass dennoch eine komponierte Außenhaut, ein Bild entsteht. Wie ein Stück Malerei lässt die Oberfläche Raum für wunderbare, poetische Strukturen, die sich nicht nur visuell integrieren sondern das Objekt zu einem Kunstwerk vervollständigen.

Im Gegensatz zu mancher, meist von Malern gefertigten „Kunstkeramik“ des 20ten Jahrhunderts ist das Objekt für Roland Bögner nicht nur Projektionsgegenstand für die Malerei. Er setzt sich mit dem spezifischen Material Keramik auseinander und integriert die Ornamentik und Dekoration, so dass eine unnachahmliche zeitgenössische künstlerische Arbeit mit Galeriecharakter entsteht.

In seinen Arbeiten, diesmal in konventioneller Brenntechnik und ohne Raku-Verfahren, demonstriert Roland Bögner sein ausgeprägtes Gespür für sein Medium, in ausgefeilter Technik aber unter Bewahrung einer verspielten kindlichen Welt. Und er geht noch einen Schritt weiter: Er möchte keine aufgesetzte, nachgeahmte kindliche Naivität die ein Erwachsener erzielen würde. Er beschloss, die graphischen Einritzungen im feuchten Ton durch ein 12 jähriges Mädchen gestalten zu lassen, so dass wir es hier mit einer authentischen Prägung zu tun haben.

Gemeint ist die Arbeit mit dem Titel „Glücklicher Elefant“.

Eine weise Überlegung, die dem Kunstwerk eine besondere Note verleiht.

Wie Chagall, Matisse oder Hundertwasser gehört Roland Bögner zu den Künstlern die die Farbharmonie beherrschen, selbst wenn diese Gegensätze bildet und keinen Gesetzmäßigkeiten folgt. Es entsteht ein Feuerwerk an Koloristik von unnachahmlicher dekorativer Lebendigkeit, eine warme Traumwelt, die entfesselt wirkt und all das ohne störende Disharmonien. Neben der variierten Oberflächenstruktur verwendet Roland Bögner auch Goldtöne und eröffnet somit eine neue Dimension, Gold bringt eine geheimnisvolle Kraft, Symbol für Kostbarkeit, für Reichtum und das besonders dann, wenn es wie hier sparsam verwendet wird.

Mir bleibt nur noch dem Ausstellungsmacher dafür zu danken, uns diese Kunst zugänglich gemacht zu haben, sowie der Stadtsparkasse Günzburg die es möglich gemacht hat, in diesen Genuss zu kommen.

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